The birth of modern jewish theology: Reactions to Bruno Bauer's secular supersessionism

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Abstract

Jüdische Gelehrte reagierten auf Bruno Bauers antisemitisches Pamphlet Die Judenfrage (1842) auf ganz verschiedene Weise. Gemeinsam war allen Antworten jedoch die Annahme, dass die Mission des Judentums an Kultur und Humanität noch nicht erfüllt ist und auch nicht vom Christentum allein erfüllt werden kann. Nur der mosaische Monotheismus war dazu bestimmt, „den zivilisierten Nationen eine moralische Grundlage zu geben“, wie Gotthold Salomon, einer der in diesem Aufsatz behandelten Denker, gegen Bauer schrieb. Andere Disputanten, wie Hermann Jellinek, behaupteten sogar eine absolute theologische Überlegenheit des Judentums gegenüber der halb-paganen christlichen Religion, wieder andere, wie der Luxemburger Oberrabbiner Samuel Hirsch, sahen im Judentum zumindest das bessere, das essentiellere Christentum. Keiner der jüdischen Gegner Bauers jedoch war mit dessen These einverstanden, dass es sich beim Judentum um ein überholtes Religionsmodell handelte, das nur noch künstlich von einigen halsstarrigen Traditionalisten am Leben gehalten wird. Ob die jüdischen Theologen Bauer als moralisch gefährlichen Atheisten oder eher als Hegelianischen Wiederbeleber der alten christlichen Substitutionslehre sahen, die hier besprochene öffentliche Debatte mit Bauer gab ihnen eine willkommene Gelegenheit – möglicherweise sogar zum allerersten Mal – den genauen Ort des Judentums innerhalb der Entwicklung der kulturellen Idee der Religion in der Weltgeschichte zu bestimmen
Original languageEnglish
Pages (from-to)1-20
Number of pages20
JournalJournal for the History of Modern Theology
Volume28
Issue number1
DOIs
StatePublished - 1 May 2021

Keywords

  • Antisemitism
  • Bruno Bauer
  • Jewish theology
  • Supersessionism

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