TY - BOOK
T1 - Der jüdische Messianismus im Zeitalter der Emanzipation
T2 - Reinterpretationen zwischen davidischem Königtum und endzeitlichem Sozialismus
A2 - Kohler, G.
PY - 2013
Y1 - 2013
N2 - In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts erfuhren die traditionellen jüdischen Messias-Vorstellungen eine tiefgreifende Reinterpretation. An die Stelle des davidischen Messias-Königs und der Idee eines restaurativen Tempelreiches in Jerusalem traten Vorstellungen von einem idealen Weltenreich des Friedens und von sozialer Gerechtigkeit. George Kohler zeigt anhand von messianischen Texten u.a. von Samuel Holdheim, Salomon Ludwig Steinheim, Samuel Hirsch, Levi Herzfeld und Salomon Formstecher, dass diese neue Lesart des jüdischen Messianismus in der Moderne bereits in den 1840er Jahren beginnt - und nicht erst mit dem Philosophen Hermann Cohen (1842-1918), der in seinem Alterswerk die komplexe Theorie eines nichtpersönlichen ethisch-universalistischen Messiasreiches entwickelte. In den neu editierten Texten wird sichtbar, wie bereits Jahrzehnte vor Cohen eine ausgeprägte messianische Theologie entsteht, in der die Singularität des messianischen Ereignisses durch einen moralischen Prozess der Erziehung der Menschheit abgelöst wird. Das Judentum erarbeitet sich so eine Zukunftsorientierung, die der jüdischen Religion eine Existenzberechtigung in der Neuzeit gibt, weil sie die den beteiligten Denkern als missionarisch für die gesamte Zivilisation gilt
AB - In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts erfuhren die traditionellen jüdischen Messias-Vorstellungen eine tiefgreifende Reinterpretation. An die Stelle des davidischen Messias-Königs und der Idee eines restaurativen Tempelreiches in Jerusalem traten Vorstellungen von einem idealen Weltenreich des Friedens und von sozialer Gerechtigkeit. George Kohler zeigt anhand von messianischen Texten u.a. von Samuel Holdheim, Salomon Ludwig Steinheim, Samuel Hirsch, Levi Herzfeld und Salomon Formstecher, dass diese neue Lesart des jüdischen Messianismus in der Moderne bereits in den 1840er Jahren beginnt - und nicht erst mit dem Philosophen Hermann Cohen (1842-1918), der in seinem Alterswerk die komplexe Theorie eines nichtpersönlichen ethisch-universalistischen Messiasreiches entwickelte. In den neu editierten Texten wird sichtbar, wie bereits Jahrzehnte vor Cohen eine ausgeprägte messianische Theologie entsteht, in der die Singularität des messianischen Ereignisses durch einen moralischen Prozess der Erziehung der Menschheit abgelöst wird. Das Judentum erarbeitet sich so eine Zukunftsorientierung, die der jüdischen Religion eine Existenzberechtigung in der Neuzeit gibt, weil sie die den beteiligten Denkern als missionarisch für die gesamte Zivilisation gilt
U2 - 10.1515/9783110288070
DO - 10.1515/9783110288070
M3 - ???researchoutput.researchoutputtypes.bookanthology.book???
SN - 9783110284294
T3 - Mar'ot
BT - Der jüdische Messianismus im Zeitalter der Emanzipation
PB - Walter de Gruyter
CY - Berlin; Boston
ER -